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Heilung findet zu jeder Zeit und an jedem Ort statt...

Viele meinen, Heilung sei ein Akt, der nur an einem bestimmten Ort, nämlich der ärztlichen Praxis, dem Krankenhaus etc. stattfindet. Wenn wir als spirituelle Menschen davon ausgehen, dass eine göttliche Transzendenz alles Irdische durchwebt, dann bedeutet dies auch, dass jeder Ort, an dem wir uns gerade befinden zu einer Kathedrale, einem Heilort etc. werden kann. Und das Leben bezeugt gerade dies immer wieder, oftmals von uns unbemerkt. Heilung findet überall statt.

Wir haben vielleicht schlechte Laune und begegnen einem Menschen, der uns etwas Freundliches tut. Danach sind wir besserer Laune. Er hat uns also aus einem inneren dissonanten Zustand befreit. Das ist Heilung.
Denn wenn wir die schlechte Laune weiter verstärken im Laufe des Tages, passieren uns zumeist ja weitere unangenehme Dinge. Eine solche Laune, unser Unmut führt nämlich zu Verspannungen. In solchem Zustand passieren uns Ungeschicklichkeiten oder wir haben vielleicht sogar einen Unfall.

Aber danken wir es diesem Menschen, dass er uns davor bewahrt, nehmen wir es überhaupt zur Kenntnis? Ich selbst habe das früher nie getan, habe es sogar nicht bemerkt, da ich so sehr in meine Eigenwahrnehmung verstrickt war und eine Bewertung der Dinge.
Es war ein langer Weg für mich zu solch` einer Art Selbstrealisation zu kommen, die Augen zu öffnen und all das wahrzunehmen, was da gerade wirklich stattfindet. Ja, wenn ein Prof. Sauerbruch mit sensationellen Operationen jemand heilte, das rangierte in meiner Werteskala ganz oben.

Aber das Göttliche an sich und im Alltag…? Was kann das Göttliche schon tun? In der Tat braucht es einen Mittler, um auf Erden wirken zu können. Es benutzt jedes Wesen, das gerade da und bereit ist, zur Heilung. Auch einen Sauerbruch, einen Heiler, ein Tier, einen Baum….. Ich möchte an zwei eigenen Beispielen erläutern, wie Heilen im Alltag stattfinden kann.


Beispiel 1

Ich sollte vor vielen Jahren ein Seminar in Österreich halten. Nun hatte mich zu dem Zeitpunkt eine böse Grippe erwischt. Absagen war unmöglich. Also bat ich meine damalige Lebensgefährtin dieses Seminar für mich zu übernehmen. Sie aber wollte das nicht. Ziemlich sauer buchte ich also einen Zugfahrschein der 1. Klasse, damit ich wenigstens meine Ruhe hätte und mich erholen konnte während der Fahrt. Der Zug war nicht voll und es gab auch leere Abteile. Ich war darüber glücklich und atmete auf.

Bevor der Zug anfuhr, betrat aber ein jovial strahlender Herr mein Abteil. Und was kann man weniger ertragen in seinem Kranksein: jemand, dem die Gesundheit und gute Laune nur so aus jeder Pore quillt. Ich zog also eine abweisende Miene auf und beamte ihn gedanklich weg aus meinem Abteil. Er aber blieb. Und dann fing er zum Überfluss auch noch ein Gespräch mit mir an und es zeigte sich an der Sprache, dass er Kölner war. Oh je, dachte ich, ein Rheinländer.

Mein Verhalten wurde mehr als frostig, was ihn aber keineswegs störte, sondern im Gegenteil geradezu anregend auf ihn zu wirken schien. Die ganze Fahrt über laberte er mich voll. In München stieg er Gottseidank endlich aus, verabschiedete sich seltsamerweise höchst freundlich und ich….?
Ich stellte verwundert fest: mir geht es um vieles besser. Ja die Grippe schien nahezu verschwunden. Ich hatte also auf eine groteske Art Heilung erfahren und im Nachhinein dachte ich: den Mann hat mir Gott geschickt. Hätte ich ihn zuvor am liebsten auf den Mond geschossen, so bedankte ich mich innerlich im Nachhinein bei ihm dafür. Er hat mich von meinem Kranksein abgelenkt.

Wie sagen doch die Chinesen: Der Arzt unterhält einen Patienten, während der sich selbst heilt. Ebenso war es mir ergangen. Das Leben schreibt schon seltsame Geschichten.


Beispiel 2

Es geschah noch während meiner Musikerzeit. Ich hatte damals schon Seminare über geistiges Heilen und Medialität besucht, aber eher so aus blossem Interesse heraus. Das Konzert fand in einem Kloster am Bodensee statt. Italienische Barockmusik stand auf dem Programm.

Wir gaben unser Bestes als Musiker, aber der Applaus war zurückhaltend. Wir gaben noch mehr. Keine nennenswerte Resonanz darauf. Wir waren ziemlich erbost über das „tote“ Publikum, das unsere Leistung nicht zu würdigen schien.
Als der Veranstalter nach dem Konzert zu uns kam und uns dankte, auch im Namen des Publikums für das hervorragende Konzert, entluden wir unseren Frust: „Was sei das denn für ein Publikum…, etc.“. Da antwortete er lächelnd: Sie wissen vielleicht nicht, dass dieses Kloster zu einem onkologischen Krankenhaus gehört. Die Zuhörer sind fast alles Patienten und für viele von ihnen ist es vielleicht ihr letztes Konzert, das sie gehört haben werden auf Erden.

Ich war wie vom Schlag getroffen. Das alles war mir gar nicht aufgefallen, da ich so sehr in meiner eigenen Vorstellung und Welt befangen war. Ich hatte nichts vom Publikum wirklich wahrgenommen, für das ich gespielt hatte. Ich war nur an der Musik, unserem Ensemble, an mir orientiert.

Dieses Erlebnis wurde auch zu einer Heilung für mich selbst und brachte mich auf meinem Weg voran.

Daher betone ich in unserer Medial- und Heilerschulung immer wieder: Heilung fängt im eigenen Alltag an.

Tipp: Schaut doch einfach mal in eurem Leben, wo und wie euch Heilsames begegnet? Auch wo und wie ihr heilsam seid. Schult eure Achtsamkeit darin. Ihr werdet erstaunt sein, was so alles wirklich „nebenbei“ geschieht im Leben, wenn wir einmal unseren Fokus darauf lenken.

 

von Harald Knauss

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