Depression – das Tiefenerlebnis des Menschen
„Depression“ als energetischer Zustand gehört zunächst zur Natur, ebenso wie ihr Gegenpol, die Hysterie. In der Natur erleben wir im Jahreslauf der Sonne zwei extreme Punkte: den Sonnenhöchststand zur Sommersonnwende, und ihren Tiefststand zur Wintersonnwende. Daher ist mein erster Ansatz Depression zu erklären, daß sie eigentlich ein natürlicher Zustand ist, der der Wintersonnwende entspricht. Wir haben diese Art des Erlebens, das Tiefenerlebnis, nur als störend ausgeklammert aus unserem Leben, weil unsere Gesellschaft heute ganz auf Fitness, Wellness und Leistungsfähigkeit gebürstet ist. Für Depression gibt es da keinen Raum und keine Zeit.
Also, Depression ist zunächst und häufig erst einmal keine Krankheit, sondern gehört zum natürlichen Leben dazu.
Es gibt einen zweiten Aspekt, unter dem ich Depression betrachte und den ich selbst erfahren habe. Mit der Depression ist der „Tiefensinn“ in uns verwoben. Es ist der spirituelle Aspekt, der auf eine Vertiefung und Verinnerlichung des Lebens hinarbeitet. Gerade als junger Mensch habe ich mich sehr schwer damit getan, denn da soll das Leben ja im Außen erblühen, von Leichtigkeit begleitet sein. Und da war dann diese Schwere. Spirituelles Wachstum ist immer mit Krisen verbunden. Depression kann ein Auslöser dafür sein oder auch ein Begleiter. Auch dem steht unsere heutiger Zeitgeist diametral entgegen, denn die Welt heute strebt nach Äußerlichkeit, Oberflächlichkeit, Unterhaltung und Globalisierung.
Depression kann ein Initiator oder Wegbegleiter von spirituellem Wachstum sein.
Den dritten Aspekt, den ich betrachte, ist derjenige, der am weitesten von unserem Denken entfernt ist. Ich füge ihn daher erst einmal als Arbeitshypothese ein. Bei sehr schweren Formen von Depression muß man in Betracht ziehen, daß die Person daran selbst nur sehr begrenzt beteiligt ist. Es handelt sich dabei nämlich um den Einfluß Verstorbener, also um eine Art „Fremdbesetzung“.
Depression kann eine Folge von Fremdbesetzung sein.
Zu jedem dieser Aspekte habe ich mögliche Heilungswege aufgezeigt. Medikamente können überbrückend hilfreich sein, zeitlich begrenzt, aber heilen können sie nicht. Eine Therapie kann unterstützend, begleitend wirken. Aber letztendlich muß der Mensch sich selbst heilen. Es gilt einen Weg für sich zu finden, mit dem Leben heilsam umzugehen und seine Tiefe auszuloten.
Ich hoffe mit den Gedanken in meinem >> Buch "Depressionen", die auch in meinem eigenen Leben hilfreich waren, etwas von der Belastung der Depression nehmen zu können. Vor allem hoffe ich, den Irrtum auflösen zu können, Depression sei primär als Krankheit zu behandeln. Depression gehört zum Leben und kann auch eine große Chance sein. Die zu entdecken, möge mein Buch ermöglichen.
von Harald Knauss
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